Hinter dem Kürzel EBIS verbirgt sich das Europ. Binnenschiffahrts Informations System. Die chemische Industrie will damit, so Frank Forster von der BASF AG, für ihre sensiblen
Produkte eine hochwertige Dienstleistung seitens der Beförderer (= Reeder) fordern. In der Zeit von Juli ’98 bis April ’99 wurden 587 Tankschiffe überprüft und dabei folgende Unregelmäßigkeiten festgestellt:
- Notfallpläne fehlen - Sicherheitsausrüstung fehlt oder ist mangelhaft - Kenntnisse Über-/Unterdruck sind unzureichend
Forster faßte die Ziele von EBIS wie folgt zusammen:
- erhöht die Sicherheit und vereinheitlicht Standards - vermeidet Doppelinspektionen - geht über die gesetzlichen Forderungen hinaus
VOC (= Valatile Organic Compounds / Flüchtige organische Verbindungen) ist seit dem 1. Januar 1999, dem Inkrafttreten der entsprechenden VOC-Richtlinie der EG (94/63 / EG) ein
Problemwort. VOC sind umweltgefährdend und krebserregend und sollen deshalb nicht in die Umwelt gelangen. Die EU hat aus diesem Grund das Entgasen der Binnentankschiffe während der Fahrt seit dem 1.1.1999 verboten.
Doch wohin sollen die Binnenschiffer die Gase ablassen? Die Empfänger der Ladung wollen grundsätzlich die Ladung und nicht die Gase, zumal das Entgasen nach der Entladung eines Schiffes mehrere Stunden dauern und
die Landanlage stundenlang blockieren würde. Zwar habe sich die ZKR mit der Problematik befaßt, aber eine Lösung sei auch noch nicht in Sicht, so Klaus Ridder, Chairman der ZKR Arbeitsgruppen ‘Gefährliche Güter‘.
Ridder forderte alle Beteiligten auf, kompromißbereit zu sein und aufeinander zuzugehen. Seine Vorschläge lauteten:
- Ausnahmeregelungen in allen EU-Staaten belassen - Gasrücknahme beim Beladen ermöglichen - Mineralölindustrie sollte ‘Reinheitsanforderungen‘ überdenken
- Alle Schiffe mit ‘Strippingsystemen‘ ausrüsten (siehe auch Anfahrschutz) - Empfänger sollte ‘alles‘ übernehmen - Umwelt-/Verkehrsrecht besser anpassen - VOC-Richtlinie ändern für die Schiffahrt
Man traf sich bei den 10. Internationalen Binnenschiffahrts-Gefahrgut-Tagen in Straßburg, der Hauptstadt Europas. Auch der Empfang im Palais du Rhin, dem Sitz der ZKR, war
informativ. Man hatte die Möglichkeit, mit den Entscheidungsträgern der ZKR zu diskutieren: mit Chefingenieur Volker Orlovius, dem Vertreter des Generalsekretärs von der Werft, und Erwin Fessmann, der ‘Seele für
alles‘ in der ZKR. Übrigens steht der Termin für die 11. Binnenschiffahrts-Gefahrgut-Tage auch schon fest: 3./4. Juni 2000 in Koblenz.
Quelle: ecomed verlagsgesellschaft, Landsberg
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