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Samstag, 6. Oktober 2007 

Reinhold Zitzelsberger Webmaster

 

2.GG-Sicherheitstage

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Gefahrgüter auf dem Nürburgring

- Viel Interessantes von den 2. Deutschen

Gefahrgut-Sicherheits-Tagen -

Michael Schumacher betont es immer wieder: Motorsport ist gefährlich. Recht hat er, obwohl Unfälle aufgrund immer weiter verbesserter Sicherheitstechnik meistens glimpflich ausgehen. Davon überzeugten sich – allerdings bezogen auf Gefahrguttransporte – etwa 200 Teilnehmer anlässlich der 2. Deutschen Gefahrgut-Sicher­heits-Tage, veranstaltet vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz auf dem Nürburgring. Viele Fernseh- und Rundfunksender waren anwesend, dass bestätigt die Einmaligkeit dieser Veranstaltung. Auf dem Freigelände des Gefahrgut-Sicher­heitszentrums hatte man Möglichkeiten, sich live über das Fahrverhalten von Tankfahrzeugen, das Verhalten nicht ausreichend gesicherter Ladung sowie über innovative Möglichkeiten der Ladungssicherung zu überzeugen.

In einem riesigen Zelt, bei typischem Eifelwetter mit prasselndem Regen auf das Zeltdach, gab es interessante Vorträge. Dr. Bernd Schulz-Forberg, der einst in der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) die Fortentwicklung der Gefahrgutvorschriften entscheidend mit beeinflusst hatte, wurde die Denkschrift des Vereins Deutscher Ingenieure mit dem Titel „Qualitätsmerkmal technische Sicherheit“ vorgestellt. Es ging in der Denkschrift darum, das Kapitel „Gesellschaftliche Betrachtung“, hier bezogen auf die technische Sicherheit, darzustellen. Immer wieder auftretende Zwischenfälle, Unfälle bis hin zu spektakulären Störfällen mit großer öffentlicher Wirkung verlangen eine kritische Überprüfung der Methoden zur Herstellung von Sicherheit. Diese kritische Überprüfung richtet sich häufig genug an sehr unterschiedliche Fachdisziplinen, die oft genug verschiedenartig strukturiert sind. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) sieht sich aufgrund seiner großen Fachkompetenz aufgerufen, diesen Prozess der sicherheitstechnischen Erkenntnisse einzuleiten und zu fördern. So ist seine Hauptaussage, dass alle Produkte, die innerhalb des europäischen Wirtschaftraumes in den Verkehr gebracht werden, sicher sein müssen. Alle interessierten Personen und Institutionen sind deshalb aufgerufen, sich an einem sicherheitsmethodischen Konzept und dessen Umsetzung zu beteiligen.

Etwas „realistischer“ ging es dann in dem Vortrag von Torsten Bütow, zuständig für Schulungen bei der Deutschen BP AG in Bochum, zu. Die Mineralölindustrie ist daran interessiert, eine hochwertige Transportdienstleistung zu bekommen und fördert deshalb weitere Maßnahmen; so werden beispielsweise Fahrzeugführer zusätzlich zur ADR-Schulung geschult. Die Sicherheitsphilosophie von BP lautet einfach:

-     keine Unfälle

-     keine Personen- und Sachschäden

-     keine Beeinträchtigung der Umwelt.

Diese Bewusstseinsbildung muss den Mitarbeitern nahe gebracht werden. So werden beispielsweise die Fahrzeugführer bei BP durch einen sog. „Masterdriver“ geschult und ständig überwacht. Auch wird beispielsweise alle 2 Jahre ein sog. „Anti-Roll-Over-Training“ durchgeführt, in dem die Fahrzeugführer mit einem Fahrzeug bis an die Grenzwerte des Umkippens fahren, um so das Limit live mit zu erleben. Stützräder sorgen dann allerdings dafür, dass das Tankfahrzeug nicht umkippt. Auch bei der Vorauswahl der Fahrzeugführer legt die BP sehr viel Wert darauf, gute und zuverlässige Mitarbeiter zu bekommen. Die Einstellungsprozedur geht von einem „ersten Gespräch“ bis hin zu einer „Abnahmefahrt“ und sog. „Freigabe“.

Interessant zu vermerken, dass sich die Unfallrate seit der Einführung weiterer Trainings- und Anforderungsprofile reduziert hat.

Interessant auch die Ausführungen von Dr. Murat Ohan, tätig im Sicherheitsbereich des BASF Konzerns. Im Rahmen des sog. „responsible care“, eine Aktion der chemischen Industrie für noch mehr Sicherheit, wird durch Checklisten und weitere Maßnahmen sichergestellt, dass praktisch beim Umschlag und der anschließenden Beförderung gefährlicher Güter nichts passieren kann. Die chemische Industrie ist an einer „sicheren Beförderung“ interessiert, weil bei Meinungsumfragen „Wem vertrauen sie im Falle einer Umweltinformation.“ die Industrie mit „0 %“ bewertet wurde. Umweltschutzorganisationen wird dazu eine Vertraulichkeit von 22 % zugemessen. In der Tat hat es in den letzten Jahren viele Aktionen der chemischen Industrie gegeben, ihr Image zu verbessern. Hierzu gehört es natürlich auch, eine sichere Dienstleistung bezogen auf den Gefahrguttransport zu verfolgen.

Das Thema „Ladungssicherung immer aktuell“ ist eigentlich ein Dauerbrenner. Gleichwohl war der Vortrag von Wolfgang Neumann (RAG Service GmbH Frankfurt) sehr informativ. Anhand vieler Fotografien machte Neumann zunächst auf die aktuelle Situation aufmerksam. Das Ziel ist es, sicher, schnell und günstig zu transportieren. Hierbei muss beim Thema „Ladungssicherung“ darauf geachtet werden, dass eine Ladungssicherung schnell durchgeführt werden kann und dabei auch noch sicher ist. Es gibt eine Reihe innovativer Fahrzeugentwicklungen, um die Ladungssicherung zu unterstützen – gleichwohl ist hier noch viel zu tun. Allein schon aus wirtschaftlichen Gründen muss hier der formschlüssigen Ladungssicherung (d.h. volle Ausnutzung des Laderaums) der Vorteil gegeben werden. Leider ist nicht bei allen Verladungen eine formschlüssige Ladungssicherung möglich, insbesondere dann nicht, wenn die Versandstücke unterschiedliche Formen haben.

Am 2. Tag wurden Workshops mit praktischen Vorführungen gezeigt. Wolfgang Schlobohm, der eine Gefahrgut Consulting-Firma betreibt, führte zunächst in die theoretische Ladungssicherung ein. Interessant dann die praktischen Vorführungen mit einem Kleinlaster. Hierzu eine etwas amüsante Darstellung der Problematik: Das Problem der Ladungssicherung ist so alt wie die Erfindung des Rades … und außerdem Herr Wachtmeister …, das ist so schwer, das verrutscht nicht … das hab ich schon immer seit Jahren so gefahren!“.

Weiter führte Schlobohm in der Einführung aus, dass die Ladungssicherung nur für den normalen Fahrbetrieb zu erfolgen hat. Dazu gehören Vollbremsung, starke Ausweichmanöver und schlechte Wegstrecken sowie eine Kombination dieser Zustände.

Aber immer wieder die Forderung: Es müssen Ladungssicherungssysteme entwickelt werden, die in kurzer Zeit aktiviert werden können und einen bestimmten Kostenrahmen nicht überschreiten. Hier ist seitens der Fahrzeugindustrie noch viel zu tun.

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Teilnehmer auch die Möglichkeit hatten, den Nürburgring (die Grüne Hölle) im Rahmen von Rundfahrten zu erleben sowie an einer abendlichen Veranstaltung im historischen Nürburgring-Museum Interessantes über den Motorsport, vorgetragen von dem „Motorsportfan“ Klaus Ridder, zu hören.

 

Die Veranstaltung dürfte einmalig in Deutschland sein. Jörg Holzhäuser, der alles organisiert hatte, will die Veranstaltung in 2 Jahren wiederholen. Dann wird es leider das alte Motorsport-Museum nicht mehr geben, denn Dr. Walter Kafitz, der als Hauptgeschäftsführer der Nürburgring GmbH die Veranstaltung mit eröffnete, kündigte an, dass in den nächsten Monaten mit dem Baubeginn einer 140 Mio. € teuren Erlebniswelt begonnen wird.

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