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Donnerstag, 19. März 2009 

25. Hamburger Gefahrgut-Tage

Heute gibt es überall in Deutschland Gefahrgut-Tage, die ersten Gefahrgut-Tage wurden vom Storck Verlag 1985 durchgeführt und fanden nunmehr zum 25. Male statt.

Einleitend ging Uwe Heins, der zusammen mit Ministerialrat Helmut Rein (BMVBS) die Veranstaltung moderierte, auf die Historie ein. Auch damals lautete das Thema „Harmonisierung der Vorschriften“. Das Thema ist uralt und wurde auch auf der Jubiläumsveranstaltung behandelt.

Interessant auch ein Vortrag von Ingrid de Wilde (Marl), sie beleuchtete die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Zollbehörden, wenn es um die Vorabprüfung von Firmen geht, die von Europa aus Gefahrgüter in die USA befördern. Der amerikanische Zoll erscheint bei den Firmen hier in Europa und macht Proben, ob die Voraussetzungen vorliegen, dass gefährliche Güter in Containern in die USA befördert werden dürfen. Die Firma EVONIK, wie sie heute heißt, hat an ihrem Standort in Marl das Gelände teilweise sogar durch Schäferhunde abgesichert. Die amerikanischen Beamten waren mit dem Vorgefundenen zufrieden und so bekam man dann das Zertifikat.

Über die Verhältnisse in China berichtete Michael Wang aus Peking. Nach den Aussagen des Referenten hat China genügend Vorschriften, um eine sichere Beförderung zu gewährleisten. Allerdings gab es in der anschließenden Diskussion auch kritische Stimmen, die der Auffassung waren, dass die Regelungen auf dem Papier nicht unbedingt in die Praxis umgesetzt werden. Es gibt immer wieder Probleme mit Containern, die aus China kommen und in Europa beim Öffnen manchmal „problematisch“ aussehen.

Der Deutsche Gefahrgut-Preis wurde am 15. Februar in Hamburg vor rund 200 geladenen Gästen zum 19. Mal verliehen. Die feierliche Verleihung wird jährlich vom Hamburger Storck Verlag ausgerichtet. Übergeben wurde der diesjährige Preis von Wolfgang Hahn, Leiter der Grundsatzabteilung im Bundesverkehrsministerium. „Peter Kröger hat auf dem Gebiet des sicheren Transports gefährlicher Güter Außergewöhnliches geleistet“, sagte Hahn in seiner Ansprache. Kröger habe als Ingenieur nicht nur bahnbrechende konstruktive Änderungen an Tankfahrzeugen vorangetrieben, die oft weit über spätere gesetzliche Bestimmungen hinausgingen, sondern die Thematik auch aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet. Dies mündete früh in Maßnahmen wie der Erstellung eines Gefahrguthandbuchs, das die Umsetzung der einzelnen Gesetze des Gefahrgutrechts bei Shell dokumentiert, oder regelmäßigen Fahrsicherheitstrainings, in denen Wert auf defensives Fahren und Stress- und Müdigkeitsbewältigung gelegt wird.

Der Sprecher der unabhängigen Jury, Prof. Dr. Anton Erhard von der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM), begründete ausführlich die Wahl des diesjährigen Preisträgers. So habe Kröger in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern schon in den 80er Jahren die Shell -Benzinfahrzeuge auf zylinderförmige Tanks umgerüstet. Als diese 1994 nach einem Forschungsprojekt von der für Benzintransporte obligatorischen Fahrwegbestimmung befreit wurden, stellten auch die anderen Mineralölgesellschaften ihre Fahrzeuge von koffer- und zylinderförmige Tanks um. Neben einer veränderten Tankform führte Kröger an Shell-Fahrzeugen doppelte Endböden, überrollsichere Domdeckel und einen abgesenkten Gewichtsschwerpunkt ein.

Bleibt noch zu erwähnen, dass der Storck Verlag im letzten Jahr von der Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm übernommen wurde. Vorstandsvorsitzender Clement Köhler sowie ecomed-Verlagsleiter Udo Graff waren ebenfalls anwesend. Bleibt zu hoffen, dass trotz der Zusammenlegung der beiden Verlage die Hamburger Gefahrgut-Tage in der bisherigen Form erhalten bleiben – sie haben in den letzten 24 Jahren Geschichte geschrieben.